November 2017 – Content Delivery Networks

Content Delivery Networks

Viele Websites nutzen heutzutage sogenannte Content Delivery Networks (CDN, auch Content Distribution Network), um Inhalte möglichst schnell und zuverlässig zur Verfügung stellen zu können. Wie CDNs funktionieren und welche Vorteile sie für Ihre Website bringen können, möchten wir in diesem Thema des Monats behandeln.

Servernetzwerke cachen und liefern Inhalte

CDNs sind grosse Servernetzwerke, die möglichst weltweit aufgestellt sind. Das schweizer Unternehmen KeyCDN beispielsweise betreibt derzeit Server in 18 Ländern. Akamai, eines der ältesten und grössten CDNs gibt an, mehr als 240.000 Server in über 130 Ländern zu betreiben.

Die Funktionsweise eines CDN ist relativ simpel. Statische Inhalte einer Website wie k-webs.ch werden auf den Servern des CDN gespeichert. Dies können zum Beispiel Bilder und Videodateien sein, aber auch Assets wie JavaScript oder CSS und ganze HTML-Dateien können gecacht werden.

Aufrufe der Website gehen anschliessend nicht mehr direkt an den eigenen Server (in unserem Fall Cyon), sondern laufen über das CDN. Dieses wählt nun nach verschiedenen Kriterien den optimalen Serverstandort für jede Anfrage aus. Üblicherweise ist die Distanz zwischen Server und Client (dem Betrachter der Website) und die momentane Auslastung des Servers entscheidend. Eine Anfrage aus Barcelona würde KeyCDN vermutlich von Madrid aus beantworten, sofern die Server dort noch freie Kapazitäten haben.

Vorteile eines CDN

Durch die Nutzung eines CDN ergeben sich verschiedene Vorteile:

  1. Kürzere Ladezeiten: durch die räumliche Nähe zwischen Server und Client können Anfragen sehr schnell beantwortet werden. Zudem verfügen CDNs häufig über eine ausgezeichnete Hardware, wodurch Inhalte noch schneller bereitgestellt werden können. Dies wirkt sich auch direkt auf Suchmaschinenranking bei Google aus, welches inzwischen auch die Performance einer Website mit in Betracht zieht.
  2. Entlastung des eigenen Hosting: da die meisten Anfragen direkt über das CDN beantwortet werden, wird der eigene Server stark entlastet. Somit können Stosszeiten an Nutzeranfragen abgepuffert und letztlich auch Kosten für das Hosting eingespart werden.
  3. Zuverlässigkeit durch Redundanz: bei Ausfall eines Servers im CDN kann das Netzwerk dies problemlos ausgleichen. Auch wenn der eigene Server ausfällt, kann das CDN die Website unter Umständen noch komplett aus dem Cache anzeigen.
  4. Erhöhte Sicherheit: durch das CDN können gewisse Anfragen automatisch geblockt werden. DDoS Attacken beispielsweise werden dann gar nicht erst an den Server durchgelassen.

Zusätzliche Services: Viele CDNs bieten noch zusätzliche Services. Neben dem Komprimieren von HTML-, JS- und CSS-Dateien können E-Mail-Adressen automatisch verschleiert werden um sie vor Spam zu schützen, oder auch Code für Dienste wie Google Analytics über das CDN eingefügt werden. Auch eine Verschlüsselte Verbindung über HTTPS kann über ein CDN eingerichtet werden. Über die Vorteile von HTTPS berichteten wir hier.

Welche Anbieter gibt es?

Die Auswahl an CDNs ist gross. Eines der bekanntesten wird wie bereits erwähnt von Akamai betrieben. Akamai bietet die grösste Infrastruktur, wird dadurch aber auch etwas behäbiger. Soll beispielsweise nach Änderungen an der Website der Cache bei Akamai geleert werden, kann es etwas länger dauern, bis die Information durch das gesamte Netzwerk propagiert wurde. Akamai wird hauptsächlich von grossen Websites wie Adobe oder auch MailChimp genutzt. Deutlich kleiner dagegen ist KeyCDN. Der Anbieter mit Sitz in Winterthur legt sein Augenmerk auf solide Geschwindigkeit zum kleinen Preis.

Für unsere eigenen Websites nutzen wir seit einigen Jahren CloudFlare. Ursprünglich wurde CloudFlare entwickelt, um Spammer, Hacker und Betrug im Internet verfolgen zu können. Da das System anfangs aber die Ladezeiten der angemeldeten Websites verlängerte, wurde ein Fokus darauf gelegt, das System soweit zu verbessern, dass es sich nicht mehr auf Seitenladezeiten auswirken würde. Die Entwickler erzielten dabei ein so gutes Ergebnis, dass Seiten ihrer Nutzer durch CloudFlare plötzlich 30 bis 40% schneller reagierten. So wurde das System mehr durch Zufall zu einem CDN ausgebaut. Dabei liegt der Fokus nach wie vor beim Thema Sicherheit, aber auch die Performance wird stetig weiter verbessert um zukünftige Bedürfnisse von Websitebenutzern erfüllen zu können. Das Einrichten von CloudFlare ist verhältnismässig einfach und es gibt einen kostenlosen Tarif mit Services, die für die meisten kleinen Websites vollkommen ausreichen.

Eine Übersicht über verschiedene Anbieter finden Sie auf diesen beiden Websites:
https://www.cdnfinder.com/
https://www.cdnplanet.com/

Mehr Speed für Ihre Website

Falls Sie Ihrer Website einen Geschwindigkeitsboost geben möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Gemeinsam können wir besprechen, welches CDN für Ihre Ansprüche ideal wäre, und dieses anschliessend für Sie einrichten.